Deutschland stärkt seine Cybersicherheit. Bundesbehörden müssen künftig IT-Sicherheitslücken unverzüglich dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) melden. Diese neue Regelung soll im BSI-Gesetz verankert werden. Sie gilt, sobald Sicherheitslücken entdeckt werden und keine anderen Gesetze dem entgegenstehen.
Die Ampel-Koalition setzt damit ihr Versprechen um, die IT-Sicherheit zu verbessern. Ein wichtiger Schritt ist das Meldeverfahren für Sicherheitslücken. Es soll verhindern, dass Behörden Schwachstellen absichtlich offenhalten. Das BSI wird dadurch gestärkt und soll künftig „fachlich unabhängig“ arbeiten.
Die Cybersicherheit bei Behörden gewinnt an Bedeutung. Ein umfangreicher Änderungsantrag regelt auch den Einsatz „kritischer Komponenten“. Betreiber wichtiger Infrastrukturen müssen diese dem BSI melden. So entsteht ein besserer Überblick über mögliche Risiken.
Wichtige Erkenntnisse
- Bundesbehörden müssen IT-Sicherheitslücken dem BSI melden
- Neue Regelung wird im BSI-Gesetz verankert
- Meldepflicht gilt für relevante Sicherheitslücken
- BSI soll unabhängiger und stärker werden
- Betreiber kritischer Infrastrukturen müssen Komponenten registrieren
- Ziel ist die Verbesserung der Cybersicherheit in Deutschland
Hintergrund zur Meldepflicht von Sicherheitslücken
Die Meldepflicht für Sicherheitslücken in Deutschland ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der IT-Sicherheit. Schwachstellen in behördlichen IT-Systemen stellen eine wachsende Bedrohung dar. Die neue Regelung zielt darauf ab, schnell auf potenzielle Gefahren zu reagieren und die digitale Infrastruktur zu schützen.
Bedeutung der Meldepflicht
Die Meldepflicht ist entscheidend für die Bekämpfung von Sicherheitsvorfällen bei Regierungsstellen. Sie ermöglicht eine rasche Reaktion auf Bedrohungen und verbessert den Schutz sensibler Daten. Das Bundesdatenschutzgesetz sieht bereits eine Meldepflicht vor, wenn besonders sensible Informationen unrechtmäßig zugänglich gemacht wurden.
Entwicklung in Deutschland
Deutschland hat in den letzten Jahren zunehmend auf Cybersicherheit gesetzt. Das IT-Sicherheitsgesetz von 2015 zielte darauf ab, kritische Infrastrukturen vor Cyberangriffen zu schützen. Die neue Meldepflicht baut auf diesen Grundlagen auf und stärkt den Schutz behördlicher IT-Systeme weiter.
Internationaler Vergleich
Im internationalen Vergleich strebt Deutschland eine Vorreiterrolle in der Cybersicherheit an. Die Meldepflicht für Schwachstellen in behördlichen IT-Systemen ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Andere Länder haben ähnliche Maßnahmen ergriffen, aber Deutschland setzt mit seiner umfassenden Strategie neue Maßstäbe.
„Die zunehmende Digitalisierung erfordert verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Die Meldepflicht ist ein wichtiger Baustein zum Schutz unserer digitalen Infrastruktur.“
Definition von Sicherheitslücken
Im Bereich der Cybersicherheit spielen Sicherheitslücken eine zentrale Rolle. Die gesetzlichen Anforderungen zur Meldung von Sicherheitslücken sind ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der IT-Sicherheit in Deutschland.
Was sind Sicherheitslücken?
Sicherheitslücken sind Schwachstellen in IT-Systemen, die von Angreifern ausgenutzt werden können. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind es Eigenschaften von Programmen oder informationstechnischen Systemen, durch die Dritte unbefugten Zugang erlangen oder die Funktion beeinflussen können.
Arten von Sicherheitslücken
Es gibt verschiedene Arten von Sicherheitslücken:
- Software-Vulnerabilitäten
- Konfigurationsfehler
- Schwachstellen in Netzwerkprotokollen
- Zero-Day-Exploits
Beispiele aus der Praxis
Aktuelle Fälle zeigen die Relevanz von Meldeprozessen für kritische Infrastrukturen:
Datum | Vorfall | Bedrohungsstufe |
---|---|---|
22.11.2024 | Zyxel Firewalls zur Verbreitung von Ransomware missbraucht | 2 (Hoch) |
19.11.2024 | Zero-Day Angriffe auf Palo Alto Networks Firewalls | 2 (Hoch) |
10.12.2024 | Brute-Force-Angriffe auf exponierte Systeme | 1 (Mittel) |
Diese Beispiele unterstreichen die Notwendigkeit einer schnellen und effektiven Meldung von Sicherheitslücken, um potenzielle Schäden zu minimieren und die Cybersicherheit zu stärken.
Die Implementierung effektiver Meldeprozesse für kritische Infrastrukturen ist entscheidend für die Abwehr von Cyberbedrohungen. Behörden und Unternehmen müssen zusammenarbeiten, um Sicherheitslücken frühzeitig zu erkennen und zu schließen.
Die neue Meldepflicht im Detail
Das Risikomanagement in öffentlichen Einrichtungen erhält durch die neue Meldepflicht eine zusätzliche Dimension. Diese Regelung betrifft vor allem Bundesbehörden und stärkt das Bedrohungsmanagement für Behörden erheblich.
Wer ist betroffen?
Die Meldepflicht gilt primär für Bundesbehörden. Auch Anbieter digitaler Dienste wie Online-Marktplätze, Suchmaschinen und Cloud-Computing-Dienste müssen Sicherheitsvorfälle melden, die ihre Dienste erheblich beeinträchtigen.
Fristen und Verfahren zur Meldung
Sicherheitslücken sind unverzüglich zu melden, sobald sie entdeckt werden. Der Grundsatz lautet: „Schnelligkeit vor Vollständigkeit“. Für die Meldung wurde das E-Mail-Postfach meldungen-dsp@bsi.bund.de eingerichtet.
Verantwortliche Stellen für die Meldung
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist die zentrale Anlaufstelle für Meldungen. Finanzunternehmen melden IKT-Vorfälle an die BaFin, die als zentraler Meldehub fungiert.
Meldepflichtige | Meldestelle | Meldeweg |
---|---|---|
Bundesbehörden | BSI | E-Mail an meldungen-dsp@bsi.bund.de |
Anbieter digitaler Dienste | BSI | E-Mail an meldungen-dsp@bsi.bund.de |
Finanzunternehmen | BaFin | Gemäß DORA-Vorgaben |
Diese neuen Regelungen stärken das Bedrohungsmanagement für Behörden und tragen zu einem verbesserten Risikomanagement in öffentlichen Einrichtungen bei. Die prompte Meldung von Sicherheitslücken ermöglicht eine schnelle Reaktion und erhöht die Cybersicherheit in Deutschland.
Bedeutung für Cyber-Sicherheit in Deutschland
Die neue Meldepflicht für Sicherheitslücken markiert einen Wendepunkt in der Cybersicherheit bei Behörden. Sie stärkt den Schutz digitaler Infrastrukturen und fördert ein proaktives Sicherheitsmanagement.
Auswirkungen auf Behörden
Behörden müssen ihre IT-Systeme nun intensiver überwachen. Das Meldeverfahren für Sicherheitslücken zwingt sie zu erhöhter Wachsamkeit. Laut Statistik waren 25 Prozent der deutschen Internetnutzer bereits Opfer von Cyberkriminalität. Diese Zahl unterstreicht die Dringlichkeit verbesserter Sicherheitsmaßnahmen.
Schutz von Bürgerdaten
Der Schutz sensibler Bürgerdaten gewinnt an Priorität. Mit 108.649 erfassten Cyberkriminalitätsfällen im Jahr 2020 – ein Anstieg von 7,92 Prozent – wird deutlich, wie wichtig ein robustes Sicherheitssystem ist. Die Meldepflicht ermöglicht es, Schwachstellen schneller zu erkennen und zu beheben.
Verbesserte Reaktionsmöglichkeiten
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) spielt eine Schlüsselrolle. Als zentrale Anlaufstelle für Meldungen kann es Bedrohungen effektiver analysieren und koordinierte Gegenmaßnahmen einleiten. Dies ist angesichts der täglich 390.000 neuen Malware-Varianten unerlässlich.
„Cybersicherheit ist kein Produkt, sondern ein Prozess. Die neue Meldepflicht ist ein wichtiger Schritt in diesem fortlaufenden Prozess.“
Die Meldepflicht stärkt die Cybersicherheit bei Behörden nachhaltig und schafft ein robusteres digitales Ökosystem für ganz Deutschland.
Herausforderungen der Implementierung
Die Einführung der Meldepflicht für Sicherheitsvorfälle bei Regierungsstellen stellt Behörden vor komplexe Aufgaben. Schwachstellen in behördlichen IT-Systemen müssen erkannt und gemeldet werden, was zahlreiche Hürden mit sich bringt.
Technische Hürden
Viele Behörden kämpfen mit veralteten Systemen. Die Wartung dieser Altsysteme bindet Ressourcen und erschwert die Implementierung moderner Sicherheitsstrategien. Laut Statistiken haben Bundesbehörden oft Schwierigkeiten, ausreichende Budgets für neue Sicherheitsinitiativen zu erhalten.
Schulungsbedarf für Mitarbeitende
Es besteht ein enormer Schulungsbedarf, um Mitarbeitende für die Erkennung von Sicherheitslücken zu qualifizieren. Die Cybersicherheitsbranche leidet unter einem Fachkräftemangel, der sich im öffentlichen Sektor besonders bemerkbar macht.
Widerstände innerhalb der Behörden
Innerhalb der Behörden gibt es oft Widerstände gegen Veränderungen. Die Sorge vor zusätzlichem Arbeitsaufwand und möglichen Imageschäden durch gemeldete Sicherheitsvorfälle ist groß. Zero-Trust-Sicherheitsstrategien könnten hier Abhilfe schaffen, da sie sich als weniger aufwendig erweisen als bisher angenommen.
Herausforderung | Auswirkung | Mögliche Lösung |
---|---|---|
Veraltete IT-Systeme | Erhöhte Anfälligkeit für Sicherheitsvorfälle | Modernisierung der IT-Infrastruktur |
Fachkräftemangel | Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen | Intensive Schulungsprogramme, Kooperationen mit Bildungseinrichtungen |
Begrenzte Budgets | Verzögerung bei der Implementierung neuer Sicherheitsstrategien | Nutzung von Fördermöglichkeiten, Priorisierung von Sicherheitsinvestitionen |
Die Umsetzung der Meldepflicht erfordert ein Umdenken in den Behörden. Nur durch gezielte Investitionen in Technologie und Personal können Sicherheitsvorfälle bei Regierungsstellen effektiv gemeldet und bekämpft werden.
Fördermöglichkeiten für Behörden
Um das Risikomanagement in öffentlichen Einrichtungen zu stärken, plant der Bund umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen. Diese zielen darauf ab, Behörden bei der Umsetzung der neuen Meldepflicht für Sicherheitslücken zu unterstützen.
Finanzielle Unterstützung vom Bund
Der Bund stellt Finanzmittel bereit, um Behörden bei der Implementierung notwendiger Sicherheitsmaßnahmen zu unterstützen. Diese Gelder sollen insbesondere für die Anschaffung moderner IT-Systeme und die Einrichtung spezialisierter Sicherheitsabteilungen verwendet werden.
Ausbildung und Schulungen
Ein Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung von Fachkräften im Bereich Cybersicherheit. Behörden erhalten Zugang zu speziellen Schulungsprogrammen, die Mitarbeitende auf die Herausforderungen des Bedrohungsmanagements für Behörden vorbereiten.
Technologische Hilfen
Zur Unterstützung des Risikomanagements in öffentlichen Einrichtungen werden moderne technologische Lösungen bereitgestellt. Dazu gehören:
- Spezialisierte Software zur Erkennung von Sicherheitslücken
- Intrusion Detection Systeme
- Tools für regelmäßige Schwachstellen-Analysen
Diese Maßnahmen sollen Behörden in die Lage versetzen, effektiv auf Cybersicherheitsbedrohungen zu reagieren und die neuen gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.
Förderbereich | Maßnahmen | Ziel |
---|---|---|
Finanzen | Bereitstellung von Bundesmitteln | Anschaffung moderner IT-Systeme |
Ausbildung | Spezielle Schulungsprogramme | Qualifizierung von Cybersicherheitsexperten |
Technologie | Bereitstellung von Sicherheitssoftware | Verbesserung der Erkennung von Sicherheitslücken |
Durch diese umfassenden Fördermöglichkeiten soll das Bedrohungsmanagement für Behörden nachhaltig gestärkt und die Cybersicherheit im öffentlichen Sektor erhöht werden.
Die Rolle der Öffentlichkeit
Die Einführung der Meldepflicht für Behörden Sicherheitslücken bringt neue Herausforderungen für die Öffentlichkeit mit sich. Bürger spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung dieser Maßnahme zur Verbesserung der Cybersicherheit bei Behörden.
Informationspflicht gegenüber Bürgern
Behörden sind verpflichtet, die Öffentlichkeit über relevante Sicherheitsvorfälle zu informieren. Diese Transparenz fördert das Vertrauen der Bürger in die staatlichen Institutionen und ermöglicht es ihnen, angemessen auf potenzielle Risiken zu reagieren.
Bürgerbeteiligung und Feedback
Die aktive Beteiligung der Bürger ist entscheidend für den Erfolg der Meldepflicht. Durch Meldungen von Verdachtsfällen und konstruktives Feedback können sie zur Verbesserung der Cybersicherheit beitragen. Ein Transparenzbericht soll der Öffentlichkeit Einblicke in den Prozess gewähren.
Bürgeraktivität | Auswirkung auf Cybersicherheit |
---|---|
Meldung von Verdachtsfällen | Frühzeitige Erkennung von Sicherheitslücken |
Konstruktives Feedback | Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen |
Teilnahme an Schulungen | Erhöhung des allgemeinen Sicherheitsbewusstseins |
Sensibilisierung für Cyber-Sicherheit
Öffentliche Sensibilisierungskampagnen sollen das Bewusstsein für Cybersicherheit in der Bevölkerung stärken. Durch gezielte Aufklärung können Bürger lernen, wie sie sich selbst und ihre Daten im digitalen Raum schützen können.
Die Stiftung Neue Verantwortung schlägt vor, ein Gremium im Bundeskanzleramt einzurichten, um die Meldepflicht für IT-Sicherheitslücken zu koordinieren. Ein jährlicher Report soll dem Parlament die Effizienz und Sinnhaftigkeit des Prozesses aufzeigen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Informationssysteme und digitalen Infrastrukturen Deutschlands zu den sichersten weltweit zu machen.
Best Practices für Sicherheitsmeldungen
Effiziente Meldeverfahren für Sicherheitslücken sind entscheidend für die Cybersicherheit von Behörden. Um Sicherheitsvorfälle bei Regierungsstellen effektiv zu melden, sollten einige wichtige Punkte beachtet werden.
Tipps zur effizienten Meldung
Bei der Meldung von Schwachstellen ist es wichtig, ausreichende Details bereitzustellen. Dies ermöglicht eine gründliche Prüfung und Nachvollziehbarkeit. Sicherheitsforschende sollten dabei den Zugriff auf personenbezogene Daten vermeiden und keine Informationen unbefugt weitergeben.
Tools und Ressourcen
Viele Behörden nutzen spezielle Plattformen für Sicherheitsmeldungen. Ein Beispiel ist das Melde- und Informationsportal (MIP) des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik. Solche Tools vereinfachen den Meldeprozess und sorgen für eine strukturierte Erfassung der Sicherheitsvorfälle.
Kooperationsmöglichkeiten zwischen Behörden
Eine enge Zusammenarbeit zwischen Behörden ist unerlässlich. Der Austausch von Informationen über Sicherheitslücken ermöglicht eine schnelle Reaktion und verbessert die Gesamtsicherheit. Einige Behörden setzen auf Netzwerksegmentierung, um laterale Bewegungen von Cyberbedrohungen zu erschweren.
Aspekt | Empfehlung |
---|---|
Meldungsdetails | Ausreichend für Prüfung und Nachvollziehbarkeit |
Datenschutz | Kein Zugriff auf personenbezogene Daten |
Meldeplattform | Nutzung spezieller Tools wie MIP |
Behördenkooperation | Enger Informationsaustausch |
Sicherheitsarchitektur | Netzwerksegmentierung und Zentralisierung |
Durch die Umsetzung dieser Best Practices können Behörden ihre Meldeverfahren für Sicherheitslücken optimieren und so die Cybersicherheit deutlich verbessern.
Fallstudien erfolgreicher Meldungen
Die Meldung von Schwachstellen in behördlichen IT-Systemen hat in der Vergangenheit zu bemerkenswerten Erfolgen geführt. Ein Beispiel dafür ist der Workstream „BuntesBugBounty“, der von Dezember 2022 bis August 2023 durchgeführt wurde.
Beispiele aus der Vergangenheit
Im Rahmen des Dialogs für Cyber-Sicherheit, einem Projekt des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), wurden wichtige Erkenntnisse gewonnen. Gregor Bransky und Bianca Kastl waren die Ideengeber dieses Workstreams, an dem verschiedene Organisationen wie BSI, Deutsche Stiftung für Ehrenamt und Engagement und GovThings teilnahmen.
Lehren aus diesen Fällen
Die Erfahrungen zeigen, dass klare Regeln und Richtlinien zur Cyberhygiene entscheidend für einen Mindeststandard in Behörden sind. Gesetzliche Anforderungen zur Meldung von Sicherheitslücken haben sich als effektiv erwiesen. Dabei wurde deutlich, dass fehlendes Backup zu katastrophalen Folgen bei einem Cyberangriff führen kann.
Auswirkungen auf die Cyber-Sicherheitsstrategie
Diese Erkenntnisse haben die Cyber-Sicherheitsstrategie Deutschlands maßgeblich beeinflusst. Die fortschreitende Digitalisierung erfordert verstärkte Investitionen in den Schutz vor Bedrohungen aus dem Internet. Statistische Daten belegen die Notwendigkeit: 8 von 10 deutschen Unternehmen sind von Cyber-Schäden betroffen, mit einem durchschnittlichen Schaden von rund 20.000 Euro pro Vorfall.
Der Dialog für Cyber-Sicherheit hat gezeigt, wie wichtig eine offene Diskussion und der Austausch von Erfahrungen für die Verbesserung der IT-Sicherheit sind.
Gesetzgeberische Grundlagen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Meldeprozesse bei kritischen Infrastrukturen und das Risikomanagement in öffentlichen Einrichtungen sind komplex. Das BSI-Gesetz bildet die Basis für die neue Meldepflicht von Sicherheitslücken.
Wichtige Gesetze und Verordnungen
Das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 und die NIS-2-Richtlinie spielen eine zentrale Rolle. Sie regeln die Meldepflicht für IT-Sicherheitsvorfälle und stärken das Risikomanagement in öffentlichen Einrichtungen. Der IT-Planungsrat hat ein verbindliches Meldeverfahren für IT-Sicherheitsvorfälle in Bund und Ländern beschlossen.
Rechtliche Herausforderungen und Lösungen
Datenschutzbedenken stellen eine Herausforderung dar. Das Bundesverfassungsgericht hat klargestellt, dass Behörden bei der Nutzung von IT-Sicherheitslücken erhöhte Rechtfertigungsanforderungen erfüllen müssen. Eine Regelung zum Umgang mit diesem Dilemma ist erforderlich.
Aspekt | Regelung |
---|---|
Meldepflicht | IT-Sicherheitsgesetz 2.0 |
Risikomanagement | NIS-2-Richtlinie |
Datenschutz | DSGVO |
Zukünftige Gesetzesänderungen
Es wird erwartet, dass die Meldepflicht weiter ausgeweitet wird. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik muss bei der Offenlegung von Sicherheitslücken verfassungsrechtliche Schutzpflichten berücksichtigen. Eine klare Gesetzgebung in kritischen Bereichen der IT-Sicherheit ist notwendig.
Die Umsetzung dieser Gesetze verursacht erhebliche Kosten. Für die Wirtschaft fallen jährlich 21,64 Millionen Euro an, während die öffentliche Verwaltung mit Compliance-Kosten von etwa 202,23 Millionen Euro rechnet. Diese Investitionen sind jedoch unerlässlich für ein effektives Risikomanagement in öffentlichen Einrichtungen und den Schutz kritischer Infrastrukturen.
Zukunftsausblick der Meldepflicht
Die Zukunft des Bedrohungsmanagements für Behörden gestaltet sich durch neue EU-Regelungen. Der Cyber Resilience Act (CRA) bringt ab 2027 weitreichende Änderungen für die Cybersicherheit bei Behörden.
Geplante Entwicklungen
Ab Juni 2026 müssen Behörden Schwachstellen innerhalb von 24 Stunden melden. Dies erfordert den Aufbau spezieller Incident Response Teams. Regelmäßige Bedrohungs- und Risikoanalysen werden zur Pflicht.
Langfristige Ziele der Meldepflicht
Ziel ist es, ein umfassendes Sicherheitsnetzwerk zu schaffen. Der CRA setzt eine Software-Stückliste (SBOM) voraus. Diese dient der Ermittlung und Behandlung von Schwachstellen.
Maßnahme | Umsetzungsfrist | Ziel |
---|---|---|
Meldepflicht | 24 Stunden | Schnelle Reaktion |
Detailbericht | 72 Stunden | Umfassende Analyse |
SBOM-Erstellung | Fortlaufend | Transparenz |
Integration in bestehende Sicherheitsstrategien
Die Integration der neuen Meldepflicht in bestehende Sicherheitsstrategien ist entscheidend. Experten empfehlen den Standard IEC 62443 als Richtlinie. Innovative Lösungen wie der Connector Measurement Component des Fraunhofer AISEC unterstützen die Umsetzung.
Forschungseinrichtungen entwickeln KI-basierte Lösungen für automatisiertes Monitoring. Diese Tools werden die Überwachung der Sicherheit von vernetzten Produkten revolutionieren und das Bedrohungsmanagement für Behörden auf ein neues Level heben.
Fazit zur Meldepflicht von Sicherheitslücken
Die neue Meldepflicht für Behörden Sicherheitslücken stellt einen entscheidenden Schritt zur Stärkung der Cybersicherheit in Deutschland dar. Sie zielt darauf ab, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben, um potenzielle Schäden zu minimieren.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
Das Meldeverfahren für Sicherheitslücken sieht vor, dass Behörden innerhalb von 72 Stunden nach Entdeckung einer Schwachstelle Bericht erstatten müssen. Diese Frist orientiert sich an den Vorgaben der DSGVO. Besonders kleine und mittlere Behörden stehen vor der Herausforderung, ihre IT-Abteilungen entsprechend aufzurüsten, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.
Aufruf zur aktiven Beteiligung
Um die Wirksamkeit der Meldepflicht zu gewährleisten, ist eine aktive Beteiligung aller Behörden unerlässlich. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) betont die Bedeutung eines rechtzeitigen Einspiels von Sicherheitsupdates. Die Behörden Sicherheitslücken Meldepflicht kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten ihre Verantwortung ernst nehmen und proaktiv handeln.
Ausblick auf die kommenden Herausforderungen
Zukünftig wird es darauf ankommen, das Meldeverfahren für Sicherheitslücken kontinuierlich zu verbessern und an neue Bedrohungsszenarien anzupassen. Die Einrichtung zentraler und dezentraler Meldestellen sowie die Schaffung klarer Rechtsgrundlagen für die Meldepflicht bei schwerwiegenden Sicherheitsvorfällen stehen auf der Agenda. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann die Cybersicherheit in Deutschland nachhaltig gestärkt werden.
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